Kennzahl des Monats: Der Betriebsaufwand
- Sascha Jubl
- 7. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag

In diesem Beitrag nehmen wir Kosten aus dem Betriebsaufwand eines Caravaning-Betriebs unter die Lupe.
Der Betriebsaufwand – oder auch betrieblicher Aufwand - im klassischem Sinne beinhaltet alle Kosten, die nicht dem operativen Geschäft (Handel, Werkstatt usw.) eines Caravaning-Betriebs zuzuordnen sind. Die wichtigsten und größten Betriebskostenarten sind:
Personalkosten
Raumkosten
AfA (Abschreibung oder Absetzung für Abnutzung)
Sonstige Kosten (Werbe- & Reisekosten, Fuhrparkkosten, Beratungsaufwand usw.)
Vollständigkeitshalber nehmen wir auch den Zinsaufwand hier mit auf
Der Betriebsaufwand mindert den - aus dem operativen Geschäft eines Caravaning-Betriebs erwirtschaftetem - Rohertrag, an dessen Ende dann das Ergebnis vor Steuern steht. Dies kann dann ein Gewinn oder ein Verlust bedeuten.
Die Berechnung in Kurz-Form:
Umsatz (Bsp. Fahrzeugverkauf, Werkstattrechnungen)
./. Wareneinsatz (Bsp. Einkauf Fahrzeuge, bezogene Leistungen)
= Rohertrag des operativen Geschäftsbetriebs
./. Betriebsaufwand (Bsp. Personalkosten, Raumkosten, Zinsaufwand)
= Betriebsergebnis vor Steuern (EBT)
Am aussagekräftigsten – und auch am besten vergleichbar – werden die Betriebsaufwandsarten, wenn man sie ins Verhältnis zum Rohertrag setzt. Dadurch entstehen die Kennzahlen „Aufwandsquoten zum Rohertrag“. Beispiel: Personalaufwand / Rohertrag = Personalaufwandsquote.
Aber bedenken Sie: Einfluss auf die Höhe der Quote – gerade in einem Vergleich – haben immer zwei Faktoren: die Kostenart selbst, aber auch ein sich veränderter Rohertrag als Basis. Z.B. kann die Personalkostenquote steigen, obwohl die Kosten in Euro stabil bleiben, aber der Rohertrag abgenommen hat. Auch kann es vorkommen, dass die Quote gleichbleibend ist, obwohl Sie weiteres Personal eingestellt haben. Dies liegt dann an einem ebenfalls gestiegenen Rohertrag, der die Quote auf ein und demselben Niveau hält.
Die Quoten können auf Basis der monatlichen Gewinn- und Verlustrechnung berechnet werden. Aber auch eine kumulierte Geschäftsjahresbetrachtung, oder andere Zeiträume (z.B. die letzten zwölf Monate) können der sinnvollen Berechnung zu Grunde gelegt werden.
In unserem Finanz-Report finden unsere Händler folgende Darstellung:

Auch hier lässt sich die Minderung des Rohertrags durch die Betriebskosten gut ablesen. Am Ende dieser Rechnung steht aktuell nicht selten ein Verlust.
Der Betriebsaufwand verläuft in der Regel sehr linear, ohne große monatlichen Ausreißer. Mögliche Ausreißer könnten bei den Personalkosten eine jährliche Sonderzahlung in Form eines 13.Gehalts sein. Durch diesen Umstand lässt sich der Betriebsaufwand auch gut planen, und messen.
In unserer Jahresplanung werden die Betriebsaufwände ebenfalls geplant und an das operative Geschäft ausgerichtet. Gerade der größte Kostenblock des Betriebsaufwands - die Personalkosten - werden „personengenau“ geplant.
Eine regelmäßige Kontrolle der Aufwandsquoten ist unabdingbar, da auch diese Kosten auf einen sich verändernden Rohertrag angepasst werden müssen, damit das eigene Geschäftsmodell auch einen gewünschten Gewinn abwirft.
Ein Eingriff bei zu hohen Kosten/Quoten ist aber in der Regel nicht einfach:
Die Personalkosten lassen sich meist nur durch Verringerung der Personalanzahl reduzieren.
Die Raumkosten sind ebenfalls schwer reduzierbar: die monatliche Miete ist fix, und auch der Einfluss auf die Nebenkosten wie Strom, Gas usw. bringt nicht immer einen großen Spar-Effekt.
Bei den Werbekosten stellt sich immer die Frage: Lohnt sich der kostspielige Gang auf jede Messe? Sollte ich mich nur noch auf ein bis zwei Messen konzentrieren, oder weiterhin an vier Messen als Aussteller teilnehmen?
Zinsen: Kann ich durch eine Umschuldung / Umfinanzierung Zinsen einsparen? Wie baue ich den finanzierten Fahrzeugbestand ab, um Zinsen zu sparen, aber gleichzeitig nicht mir Verlust aus dem Handel zu gehen?
Wenn Sie der Meinung sind, dass in Ihrem Betrieb die Kosten nicht zum Rohertrag passen, nehmen Sie gerne unverbindlich Kontakt mit uns auf oder besuchen Sie unser Leistungsportfolio, das Sie auf unterschiedlichen Wegen dabei unterstützen kann, Ihre Kostenquoten durch Reduzierung, oder Steigerung des Rohertrags zu verbessern.
FAQs:
Was zählt im Caravaning-Betrieb zum Betriebsaufwand – und was nicht?
Zum Betriebsaufwand gehören alle Kosten, die nicht direkt dem operativen Geschäft wie Verkauf oder Werkstatt zugeordnet sind. Dazu zählen u. a. Personalkosten, Raumkosten, Abschreibungen, sonstige Kosten (z. B. Werbung, Fuhrpark) sowie Zinsaufwand. Diese Kosten mindern den Rohertrag und wirken sich direkt auf das Betriebsergebnis vor Steuern aus.
Wie aussagekräftig ist die Betriebsaufwandsquote?
Sehr – denn erst das Verhältnis der Betriebskosten zum Rohertrag (z. B. Personalaufwand / Rohertrag) ergibt eine vergleichbare und bewertbare Kennzahl. Wichtig: Die Quote kann auch steigen, ohne dass die Kosten selbst gestiegen sind, etwa wenn der Rohertrag sinkt. Umgekehrt bleibt die Quote gleich, wenn Kosten und Rohertrag gemeinsam steigen.
Warum ist der Betriebsaufwand gut planbar – und wo liegen die Grenzen bei der Kostensenkung?
Weil der Betriebsaufwand meist linear und ohne große Ausreißer verläuft, lässt er sich gut in der Jahresplanung erfassen – besonders Personalkosten können dabei sogar „personengenau“ geplant werden. Kostensenkungen sind allerdings schwierig: Personal- oder Raumkosten sind oft kaum reduzierbar, und Einsparungen bei Werbung oder Zinsen müssen genau abgewogen werden, um keine negativen Nebeneffekte zu erzeugen.